Wie hat sich der Goldpreis in den letzten drei Monaten entwickelt? Während der Goldpreis von Mai bis Ende August insgesamt um 19,04 Prozent in Euro zulegte, beruhigte sich die politische Lage etwas im Herbst und trotz vermehrter Warnungen einer baldigen Wirtschaftskrise verlor der Goldkurs 4,29 Prozent in den vergangenen vier Monaten.
Auf das Jahr umgerechnet liegt allerdings die Steigerung des Goldkurses bei rund 205 Euro gegenüber dem Vorjahr oder bei rund 15,53 Prozent.
Der Goldkurs entwickelt sich historisch im Dezember meistens verhalten und legt dann in den ersten zwei Monaten des neuen Jahres wieder zu. Gestern schloss der Goldkurs als Beispiel mit einem Plus von 0,03 Prozent und einer Tendenz zur Steigerung.
Dies dürfte sich auch aufgrund eines ergebnislosen Normandieformates und der Wada Entschließung, russische Sportler weiterhin abzustrafen, auch diesen Monat als Tendenz steigend bemerkbar machen. Die Industrieländer haben noch immer Mühe, China oder gar Indien als gleichberechtigte wirtschaftliche Subjekte zu behandeln. Solange ein Feindbild geschürt wird, werden immer mehr Privatpersonen, aber auch Staaten in Gold anlegen. Zwar rechnet die deutsche Wirtschaft mit einem Wachstum von rund 1 Prozent, aber der IWF prognostiziert eine Wirtschaftsflaute für das Jahr 2020.
Wirtschaftsprognosen sind grundsätzlich natürlich nicht frei von nationalen Interessen – so dürfte das Wachstum der deutschen Wirtschaft weniger bei 1 Prozent als mehr bei 0,5 Prozent liegen. Ob eine Flaute eintrifft, wie vom IWF prognostiziert, hängt vor allem auch von der US-Wirtschaft ab.
Im kommenden Jahr sind Wahlen und die Republikaner werden alles tun, um ein Wachstum vorzuweisen. Auf Kosten von China, denen das IWF für das kommende Jahr ein BIP Wachstum von unter 6 Prozent prophezeit – nur ist es damit noch immer deutlich höher als das Wachstum der meisten Industriestaaten.
Die Weltwirtschaft wird vermutlich mit einem weltweiten Wachstum von unter 3 Prozent in das neue Jahr gehen. Vielleicht sollte man sich aber einfach von der Formel des Wirtschaftswachstums und des BIP verabschieden – denn Wachstum im eigentlichen Sinn ist gar nicht mehr technisch möglich. Das Wachstum wird so oder so über die Kreditwirtschaften und tiefe Löhne bei den ärmsten Bevölkerungsgruppen finanziert. Grenzenloses Wachstum gibt es nicht. Im Gegensatz zur Wirtschaft sind die Aussichten für Gold also deutlich besser.
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